Grimmenstein / Wien (OTS) – Seit 1961 hatte die Hilfsgemeinschaft der
Blinden und Sehschwachen
Österreichs die Waldpension in der Prof. Robert Vogel-Str. 1 in
Hochegg bei Grimmenstein als barrierefreies Wohnheim mit besonderen
Angeboten für sehbehinderte Menschen geführt. Zuletzt war die
Auslastung gering und der Standort war seit der Corona-Pandemie von
wirtschaftlichen Verlusten geprägt.
Am 1. April 2023 übernahm die gemeinnützige NGO ÖJAB die
Waldpension GmbH und führte die Einrichtung im Sinne von älteren und
pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen weiter.
Sie tat dies mit neuen Angeboten und modernem Management. Ältere
Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sowie deren Angehörige konnten
in der Waldpension Urlaub machen, dauerhaft wohnen und dabei
betreutes Wohnen auf 122 Plätzen mit einem ausgewogenen
Freizeitprogramm verbinden. Zusätzlich befinden sich 12 Pflegeplätze
im Haus. Ein eigener „Angehörigen-Pflege-Campus“ bietet Beratung und
Weiterbildung für pflegende Angehörige.
„Leider wurden die Angebote des betreuten Wohnens viel zu wenig
nachgefragt, während die Warteliste für die nur 12 Pflegeplätze eine
sehr lange ist. Das resultierende finanzielle Ergebnis kann eine NGO,
die soziale Arbeit für junge und alte Menschen in Österreich leistet,
nicht verkraften. Daher sehen wir uns aus wirtschaftlichen Gründen
gezwungen, nun eine Einstellung des ÖJAB-Betriebes in der Waldpension
vorzubereiten. Wir bedauern diesen Schritt sehr, es war keine leichte
Entscheidung“ , teilt ÖJAB-Geschäftsführerin Monika Schüssler mit.
„Die Waldpension in ein modernes großes Pflegewohnhaus umzuwandeln,
wäre ein vielversprechender Weg. Dies ist für die ÖJAB aufgrund des
hohen Investitionsvolumens nicht finanzierbar, daher laufen
diesbezügliche Gespräche für eine Neuübernahme.“
Alle Bewohnerinnen und Bewohner werden in ein neues Zuhause
übersiedeln, an dem sie sich wohlfühlen und betreut beziehungsweise
gepflegt werden. Dies wird die Aufgabe der kommenden Monate sein.
„Wir werden bei den nun anstehenden Übersiedelungen beraten,
begleiten und aktiv unterstützen. Unsere 26 Mitarbeiter:innen der
Waldpension empfehlen wir mit Überzeugung an bestehende regionale
Gesundheitseinrichtungen weiter. Es sind erfahrene Fachkräfte mit
hohem Engagement und Loyalität“ , betont Monika Schüssler.
Bis zum temporären Betriebsende wird es somit noch einige Monate
dauern.
Pressefotos: https://www.oejab.at/ueber-die-oejab/presse-medien