Österreichs Standort: Eine tickende Zeitbombe?
Österreich steht am Rande eines wirtschaftlichen Abgrunds, wenn man den jüngsten Aussagen von FPÖ-Wirtschaftssprecherin Dr. Barbara Kolm Glauben schenken darf. Die am 12. September 2025 veröffentlichte Pressemitteilung des Freiheitlichen Parlamentsklubs zeichnet ein düsteres Bild der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Doch was steckt wirklich dahinter?
Der Standort Österreich: Ein teures Pflaster?
Dr. Kolm kritisiert die hohen Lohnstückkosten, die steigenden Energiepreise und die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit, die das Bruttoinlandsprodukt (BIP) belasten. Doch was genau sind Lohnstückkosten? Diese bezeichnen die Kosten, die ein Unternehmen für die Löhne seiner Mitarbeiter im Verhältnis zur produzierten Menge aufwendet. Wenn diese zu hoch sind, wird es für Unternehmen teuer, in einem Land zu produzieren.
Ein Vergleich mit Deutschland zeigt: Während die Lohnstückkosten in Österreich steigen, konnte Deutschland durch gezielte Reformen und eine flexible Arbeitsmarktpolitik diese stabil halten. Dies macht Deutschland für Investoren attraktiver und könnte Österreich in den Schatten stellen.
Historische Parallelen: Ein Rückblick
Schon in den 1990er Jahren stand Österreich vor ähnlichen Herausforderungen. Damals führte eine strikte Sparpolitik unter Kanzler Franz Vranitzky zu einem wirtschaftlichen Aufschwung. Doch heute scheint die Regierung den Kurs nicht zu halten. Kolm kritisiert das ‚linkslastige Regierungsprogramm‘, das die Lage durch ineffiziente, subventionistische Wirtschaftslenkung verschärfe.
Die Rolle der Europäischen Union
Ein weiteres Problem ist das EU-Defizitverfahren. Österreichs Budgetloch wächst, während die Inflation mit einem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 3,5 Prozent deutlich über dem EZB-Zielwert liegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflation von etwa 2 Prozent an, um Preisstabilität zu gewährleisten. Doch Österreich liegt nicht nur über diesem Wert, sondern auch über dem EU-Durchschnitt, was die wirtschaftliche Lage weiter verschärft.
Die Folgen für die Bürger
Für den Durchschnittsbürger bedeutet dies vor allem eines: höhere Preise und weniger Kaufkraft. Wenn die Inflation steigt, verlieren die Menschen real an Einkommen, da die Preise schneller steigen als die Löhne. Dies führt zu einer Abwärtsspirale, die den Konsum weiter dämpft und somit das Wirtschaftswachstum bremst.
Expertenmeinungen: Was sagen die Ökonomen?
Der renommierte Wirtschaftsexperte Prof. Dr. Hans Mayer warnt: „Ohne tiefgreifende Reformen wird Österreichs Wirtschaft weiter stagnieren. Die Regierung muss endlich aufwachen und gegensteuern, bevor es zu spät ist.“ Diese Meinung teilt auch Dr. Kolm, die für eine freiheitliche Wirtschaftspolitik plädiert, die auf Eigenverantwortung und Unternehmertum setzt.
Die Forderungen der FPÖ
- Massive Senkung von Steuern und Abgaben
- Strikte Budgetdisziplin
- Abbau bürokratischer Hürden
- Marktwirtschaftliche Neuausrichtung
- Interessengeleitete Energiepolitik
- Ende der interventionistischen Umverteilungspolitik
- Widerstand gegen wettbewerbsschädliche EU-Regulierungen
Diese Maßnahmen sollen den Standort Österreich wieder attraktiv machen und den Wohlstand sichern.
Ein Blick in die Zukunft: Was kommt als Nächstes?
Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Sollte die Regierung die Forderungen der FPÖ ignorieren, droht ein weiteres Abrutschen in die wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit. Doch es gibt auch Hoffnung: Eine Umkehr zu einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik könnte den Standort Österreich wiederbeleben.
Die nächsten Schritte der Regierung werden von allen Seiten genau beobachtet. Ob sie den Mut haben wird, die notwendigen Reformen anzugehen, bleibt abzuwarten.
Fazit: Ein Weckruf zur rechten Zeit?
Die dramatischen Worte von Dr. Kolm könnten der Weckruf sein, den Österreich so dringend benötigt. Eine klare Kursänderung ist erforderlich, um den Standort zu retten und den Wohlstand für zukünftige Generationen zu sichern. Die Zeit wird zeigen, ob die Regierung diesen Weckruf erhört.