Ein grüner Wandel in der Favoritenstraße
Wien erlebt eine Transformation, die man sich vor wenigen Jahren kaum hätte vorstellen können. Die Rede ist von der Favoritenstraße, die sich von einer grauen, oft vernachlässigten Fußgängerzone zu einer blühenden Oase der Erholung und Nachhaltigkeit entwickelt. Am 28. November 2025 wurde der sogenannte ‚Schlussbaum‘ gepflanzt, ein symbolischer Akt, der den Abschluss des ersten Umgestaltungsabschnitts markiert.
Was ist passiert?
Die Umgestaltung der Favoritenstraße umfasst eine Strecke von 400 Metern, die vom Platz der Kulturen bis zur Landgutgasse reicht. Hier wurden 35 neue Bäume und 25 Hochstammsträucher gepflanzt. Zudem erhielten die angrenzenden Plätze, der Columbusplatz und der Platz der Kulturen, ein neues Gesicht. Planungsstadträtin Ulli Sima, Bezirksvorsteher Marcus Franz und NEOS-Wien Klubvorsitzende Selma Arapović lobten die Fortschritte.
Klimafreundliche Flaniermeile
Unter dem Motto „Raus-aus-dem-Asphalt“ wurden 3.000 Quadratmeter neue Grünflächen und fast 100 neue Bäume geschaffen. Diese Maßnahmen sollen das Mikroklima verbessern und den 10. Bezirk zu einer klimafitten Flaniermeile machen. Die Umgestaltung beinhaltet auch eine Neuordnung des öffentlichen Raums, wobei Schanigärten und konsumfreie Aufenthaltsbereiche geschaffen wurden.
Der historische Kontext
Die Favoritenstraße war einst eine der Hauptverkehrsadern Wiens, bekannt für ihre kommerzielle Bedeutung. Doch im Laufe der Jahre wurde sie zunehmend vernachlässigt. Die jetzige Umgestaltung knüpft an Wiens Tradition der Stadtentwicklung an, die von der Jahrhundertwende bis heute immer wieder städtebauliche Innovationen hervorgebracht hat.
Was bedeutet das für die Bürger?
Die Anwohner und Besucher der Favoritenstraße können sich über eine verbesserte Aufenthaltsqualität freuen. Neue Sitzgelegenheiten und Grünflächen laden zum Verweilen ein. Die automatische Bewässerungsanlage sorgt dafür, dass die Pflanzen auch während heißer Sommermonate gedeihen können.
Expertenmeinungen
„Diese Umgestaltung ist ein Paradebeispiel dafür, wie urbane Räume an die Herausforderungen des Klimawandels angepasst werden können“, erklärt Dr. Hans Müller, ein renommierter Stadtplaner. „Die Integration von Grünflächen in städtische Gebiete ist entscheidend für die Verbesserung der Luftqualität und die Senkung der städtischen Temperaturen.“
Vergleich mit anderen Projekten
Wien ist nicht die einzige Stadt, die solche Maßnahmen ergreift. In Graz und Linz wurden ähnliche Projekte umgesetzt, die ebenfalls auf die Entsiegelung und Begrünung städtischer Räume abzielen. Doch das Projekt in der Favoritenstraße gilt als besonders ambitioniert, da es zudem eine umfassende Modernisierung der Infrastruktur beinhaltet.
Phase 2 der Umgestaltung
Ab 2026 wird der nächste Abschnitt der Favoritenstraße umgestaltet. Geplant sind weitere 60 neue Bäume und bunte Stauden, die zusätzliche 1.000 Quadratmeter Grünfläche schaffen. Ein neues Beleuchtungskonzept mit LED-Lampen soll für mehr Sicherheit sorgen. Ein weiteres Highlight ist die geplante Boulderwand in der Gudrunpassage, die bis zu 30 Personen gleichzeitig nutzen können.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen
Die Begrünungs- und Entsieglungsoffensive bringt nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Impulse. Die lokale Wirtschaft profitiert von der gesteigerten Attraktivität der Einkaufsmeile, was zu einem Anstieg der Besucherzahlen und damit zu höheren Umsätzen führt.
Zukunftsausblick
Die Stadt Wien plant, ihre Entsiegelungs- und Begrünungsstrategie weiter auszubauen. Bislang wurden 344 Projekte umgesetzt, bei denen über 3.300 Bäume gepflanzt und 2.700 Sitzmöglichkeiten geschaffen wurden. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Plans zur Verbesserung der Lebensqualität in Wien.
Politische Dimension
Die Umgestaltung der Favoritenstraße ist auch ein politisches Statement. Sie zeigt, wie sich lokale Politik mit den globalen Herausforderungen des Klimawandels auseinandersetzt. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen politischen Akteuren, wie der Stadtverwaltung und den Bezirksvorstehern, ist entscheidend für den Erfolg solcher Projekte.
Fazit
Die Favoritenstraße ist auf dem Weg, ein Vorzeigeprojekt für urbane Nachhaltigkeit zu werden. Die Kombination aus Begrünung, moderner Infrastruktur und klimaschonenden Maßnahmen macht sie zu einem Modell für andere Städte. Die Wiener können stolz auf diese Entwicklung sein, die nicht nur das Stadtbild, sondern auch das Lebensgefühl im 10. Bezirk nachhaltig verändert.
Mehr Informationen und aktuelle Bilder der Umgestaltung finden Sie auf der interaktiven Wien-Karte unter wienwirdwow.at.